Joe Thöni
Hallo mein Name ist Joe Thöni, in der Lamaszene mittlerweile auch unter Lama-Joe
bekannt. Ich bin selbständig, verheiratet und habe mittlerweile 2 ausgewachsene
Burschen, die ebenfalls schon fleißig mithelfen, zumindest bei der Arbeit zuhause.
Auf die Lamas bin ich auf Grund eines schönen Zufalles gekommen. 1999 ist der Lawinenwinter
im Paznauntal gewesen und ich hab mich kurzerhand mit meinen LKW in Ischgl einsperren
lassen, damit die Lebensmittel, welche mit dem Hubschrauber eingeflogen werden,
von mir im Ort weiterverliefert werden. Nach knapp 14 Tagen Vollpension im Hotel
Goldener Adler hat sich auch eine Freundschaft gebildet, welche ich nie mehr missen
möchte. Als Dank für unseren Lieferanteneinsatz hat die Fam. Kurz für die 14 Tage
keinen Cent von uns für Kost und Logis verlangt.
Am Saisonende kam dann der Anruf, Joe weißt du jemand, der uns einen Viehanhänger
leihen kann, und ob ich aufgrund meiner Führerscheine nicht mit diesem nach Kärnten
fahr um zwei Lamas abzuholen.
Wohlgemerkt diese Anfrage kam im letzten Jahrhundert und anno dazumal dachte man
sich über solch eine Anfrage schon seinen Teil. Da ich aber so positiv von dieser
Familie aufgenommen wurde, kam schlussendlich kein auszuredender Gedanke auf und
ich organisierte den Hänger und fuhr mit meiner Frau nach Kärnten, um Lamas abzuholen.
Für diesen Kurztripp haben wir uns Kleidungsmäßig, Parfüm und waschmäßig großartig
ausgestattet, denn alles was wir von Lamas wussten, war dass Lamas spuckten und
nicht in unsere Gegend passten. Auf dem Lamahof der Frau Wieselthaler angekommen,
um den Hänger abzustellen, kamen diese großen Tiere mit ihren langen Wimpern und
großen Augen immer näher. Sie waren sehr neugierig aber diskret und trotzdem hatten
wir immer die Angst des Anspuckens im Hinterkopf. Die Lamahalterin erklärte uns
aber mit viel Gefühl was das für wunderbare Tiere sind und wir hörten bzw. saugten
aller Worte dieser Frau auf.
Das Lamafieber wurde geweckt ohne dass wir es wollten und wahrgenommen haben.
Am nächsten Tag haben wir zwei Junghengste, Max und Moritz, welche komplett weiß
waren in den Viehhänger geladen und sind damit nach Galtür auf Klein Zeinis gefahren.
Schon auf dem Nachhauseweg haben meine Frau und ich spaß halber von den eigenen Lamas
geredet, aber eigentlich noch keinen fixen Gedanken dabei verschwendet. Da ich in
diesen zwei Tagen aber doch irgendwie etwas von Lamas mitbekommen habe, in der Zwischensaison
Zeit hatte, übernahm ich die Jungtierausbildung von Max und Moritz. Ohne Literatur,
ohne Fachwissen oder noch besser gesagt mit Nullahnung von Tierhaltung besonders
Lamahaltung haben wir, Grete, Hans und ich, uns in die Materie Lamas hineinversetzt.
Und es ist uns gelungen mit viel Liebe, viel körperlichen Einsatz und vielen Telefonaten
eine vierzigköpfige Lamaherde aufzubauen. Diese artgerecht zu halten, zu ernähren,
zu pflegen und immer noch mit viel viel Freude zu halten.
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