Tagebuch 8.-15. Tag
Tag 8, Mi. 7.8.2013 Urspring nach Stötten
Heute sieht es nicht so gut aus mit dem Wetter. Es ist bewölkt. Wir ziehen uns regenfest
an. Der Bauer erklärt uns noch den kürzeren Weg nach Bernbeuren, am Stausee entlang,
und wir gehen los. Das halbe Dorf Urspring winkt uns zum Abschied.
Und tatsächlich gibt es ein paar Regentropfen, die aber nicht schlimm sind. Wir
treffen genau wieder auf den offiziellen Jakobsweg und gehen nach Ried unterhalb
von Bernbeuren. Dort steht ein Ehepaar und die Frau ruft uns zu: „Euch hab ich doch
im Fernsehen gesehen.“ Wir unterhalten uns kurz und gehen weiter auf eine Anhöhe,
um Pause zu machen. Da kommt Eva mit ihrem Hund Ben auf uns zu und macht mit uns
Pause.
In
Bernbeuren machen wir wieder eine Pause und holen uns den Stempel. Eine halbe Stunde
dauert die Pause und wir gehen dann weiter zur Feuersteinschlucht. Hier hält uns
einen Treppe auf und wir versuchen es mit einem Lama hochzugehen. Es klappt nicht.
Ich suche einen kleinen Weg an der Seite und gehe mit Charly zuerst, binde ihn an
und hole Pedro. In der Zwischenzeit trägt mein Vater das Gepäck hoch. Danach ist
der Weg gut.
Das Wetter ist wieder besser geworden. Wir packen unsere Regenkleider ein und gehen
gemeinsam auf den Auerberg, wo wir mit Suppe, Wurstsalat und Apfelstrudel die Aussicht
genießen.
Stötten ist unser letztes Ziel für heute. Der Weg ist wieder sehr schön, sodass
wir uns ein bisschen Zeit lassen. In Stötten angekommen, verabschieden wir uns von
Eva. In unserer Pension sucht die Wirtin gleich einen Unterstand für die Lamas.
Ein Pferdebauer, der eine leere Box hat. Dann gehen wir in das Zimmer und legen
unser Gepäck ab. Wir gehen dann zum Essen, treffen uns mit Eva und genießen den
Abend.
Tag 9, Do. 8.8.2013 Stötten nach Wald
Um 9 Uhr geht’s los. Ich hole uns noch einen Stempel und schau mir die Kirche an.
Wir treffen Eva und gehen los. Keine 100 m gehen wir, da bemerkt Eva, dass sie ihre
Stöcke vergessen hat. Also warten wir und Eva holt sie. Dann kommen wir auf einen
Feldweg und lassen Pedro laufen. Das ist ein FEHLER!!! Denn Pedro büxt aus. Er läuft
100-200 m, kommt an eine befahrene Landstraße und läuft drüber. Mein Vater rennt
hinter ihm her, doch Pedro ist ein Dickschädel. Er läuft und läuft. Immer weiter.
Ich bin bei Charly. Er will immer zu Pedro. Also gehe ich weiter und will Pedro
die Richtung zeigen. Nach einer langen anstrengenden halben Stunde haben wir ihn
wieder eingefangen. Aber eine Leine stinkt ein bisschen nach Mist. Denn Pedro ist
durch ein gegülltes Feld gelaufen.
Der Weg führt uns über Burk und Bertholdshofen durch eine wunderschöne Allee nach
Marktoberdorf. Dort wollen wir, Eva und ich, einen Stempel in der Kirche abholen.
Aber es heißt, dass er 500m weiter ist. Also laufen wir dort hin. Es ist eine nette
Herbergsmutter. Sie lädt uns auf ein Glas Wasser ein und gibt uns den Stempel. Dann
gehen wir wieder und sie will noch die Lamas fotografieren. Mein Vater hat sich
schon Sorgen gemacht, wo wir bleiben. Aber alles läuft gut und wir können wieder
weiter laufen. Dann verabschieden wir uns von Eva, denn sie geht eine andere Route.
Mein Vater und ich gehen durch Marktobersdorf und kaufen uns noch Brotzeit. Dann
geht es weiter Richtung Leuterschach. Am Ettwieser Weiher machen wir Pause und ich
gehe mit Charly kurz baden.
Weiter geht es durch Leuterschach nach Wald. Dort fragen wir einen Bauern, ob er
einen Unterstand für die Tiere hat. Er hat kein Interesse und schickt uns weiter
zu einem Pferdehof. Der nimmt uns auch nicht. Also gehe ich zur Pension, hole den
Zimmerschlüssel und bringe das Gepäck hoch. In der Zwischen Zeit hat mein Vater
einen Unterstand für die Lamas gefunden. Bei einer netten Frau, die Schweine züchtet.
Wir ziehen uns um und gehen zum Abendessen.
Tag 10, Fr. 9.8.2013 Wald nach Kaisersmad
Heute soll es regnen. Also packen wir unsere Sachen gut ein, laden Charly das Gepäck
auf und gehen los. Es ist angenehm warm und wir gehen zuerst in kurzer Hose. Der
Weg führt uns hinunter zur Wertach und wir gehen auf Pfaden und kleinen Stegen.
Beim Gehen streift Charly mit einem Rucksack an einem Baum und reist den zweiten
Träger ab. Nach einiger Zeit fängt es doch an zu regnen, wir stellen uns unter und
ziehen uns regenfest an. Wir gehen weiter.
Kurz vor Barnsteig verlassen wir den Jakobsweg und kürzen über eine Straße nach
Görisried ab. Wir laufen, rennen fast, zu einer Wirtschaft und machen dort Pause.
Müssen aber leider die Tiere im Regen stehen lassen. Wir essen etwas und wärmen
uns auf. Mit der Unterkunftssuche ist es echt schwierig. Denn keiner nimmt uns,
bzw. die Lamas nicht. Aber einer nimmt uns dann doch.
Nach
kurzer Zeit kommen alte Pilgerfreunde und machen hier auch Pause. Plötzlich sagt
der Mann, sie wollen nicht mehr weiter laufen. Sagt mein Vater, wir haben hier was
reserviert, aber wollen weiter gehen. Die anderen haben in Kaisersmad bei Betzigau
reserviert. Also tauschen wir die Unterkunft. Was für ein Glück.
Es hat immer noch nicht aufgehört zu regnen. Aber wir müssen/wollen weiter. Also
ziehen wir uns wieder an und verabschieden uns von den anderen. Die Lamas sind heidenfroh,
dass wir weiter gehen. Denn sie mögen es überhaupt nicht, wenn sie so lange im Regen
stehen müssen. Den ganzen Weg regnet es in Strömen, aber außer Hose und Schuhe bleibt
alles trocken. Wir kommen an eine Waldkapelle und stellen uns unter. Die Gruppe
Blinder ist schon dort und stellt sich auch unter. Nach einiger Zeit geht die Gruppe
und wir sind alleine. Wir machen noch Brotzeit und gehen dann auch los.
Regen, Regen und noch mal Regen. Der ganze Weg ist verregnet. Wir kommen nach 2
Stunden an unseren Bauernhof in Kaisersmad an. Für die Lamas wird auch schnell was
frei. Wir bekommen einen Pilger – Bauwagen. Mir ist so kalt, dass ich mich gleich
in das warme Bett lege und 2 Stunden durchschlafe. Inzwischen hat die Bäuerin unsere
nassen und schmutzigen Kleider gewaschen. Es hört plötzlich mit dem Regen auf und
es ist sehr still. Da sind wir aber froh, dass wir endlich in Ruhe essen können.
Tag 11, Sa. 10.8.2013 Kaisersmad nach Buchenberg
In der Früh ist es wieder sonnig, aber kalt. Wir frühstücken mit der Bauersfamilie
und fachsimpeln über Kühe, Lamas und Kamele. Es hat noch Nebel im Wald, als wir
los gehen.
Der erste Ort durch den wir gehen heißt Betzenried kurz vor Kempten. Dann in Kempten
durch Parks und einem Weiher zur Illerbrücke. Mittag kommen wir in die Altstadt.
Am Markt ist eine kleine Wiese, wo die Lamas fressen können.
Mein Vater kauft für uns Brotzeit ein und wir gehen gleich weiter, denn die vielen
Leute nerven mich total. Weil fast immer die gleiche Frage kommt: „SPUCKEN DIE?“
Nein! Also gehen wir und treffen einen anderen Pilger aus Rohrdorf. Wir gehen gemeinsam
weiter nach Marienberg und essen dort. Der „Neue“ ist von seiner Haustüre losgegangen
und geht ein paar km mehr als wir. Also geht er weiter. Mein Vater und ich bleiben,
essen noch Kuchen.
Nach
zwei Stunden kommt Eva mit zwei Pilgerfreunden. Wir machen gleich Bekanntschaft
und gehen nach einer Ausschnauf-Pause weiter. Genießen die Aussicht auf Kempten.
Dann geht es im schönen Schatten weiter. Es dauert nicht mehr lang, dann sind wir
da. Wir werden von den Bauern und Kindern begrüßt. Geschlafen wird heute wieder
in einem Gartenhäuschen, aber geräumiger als in Peißenberg. Wir richten unsere Betten
und bereiten das Abendessen. Kurze Zeit später kommen unsere alten Pilgerfreunde
(aus Görisried) und wir können essen.
Tag 12, So. 11.8.2013 Buchenberg nach Weitnau
Heute essen wir wieder mit der Bauersfamilie und lassen den Tag gemütlich angehen.
Denn wir müssen erst um 10 in Buchenberg sein. Dort wir treffen eine Frau, die über
uns schreiben möchte. Wir packen noch alles zusammen und gehen los. Die anderen
sind schon losgegangen.
In Buchenberg treffen wir die Frau und sie geht ein Stückchen mit. Im Wald auf einem
Forstweg. Währendessen interviewt sie mich. Nach einer halben Stunde machen wir
eine kurze Pause und verabschieden uns von ihr.
Dann können wir wieder alleine weiter und ziehen nach Rechtis. Kurz vorm Dorf müssen
wir einen Weidezaun aufmachen. Der geht aber leicht auf. Im Dorf merkt mein Vater,
dass er seinen Stock vergessen hat. Er rennt zurück und holt ihn.
Im Dorf gibt es einen Stempel. Nach dem Dorf geht’s noch auf der Straße bis der
Weg auf den Sonneckgrat führt. Es ist sehr schön, aber eine Absperrung ist im Weg.
Wir versuchen es mit aushängen, aber es geht nicht. Wir versuchen es auch mit außen
herum, aber das geht auch nicht. Dann probieren wir es noch einmal bei der Absperrung
und tatsächlich, beim zweiten Mal funktioniert es. Wir kommen an einen eingezäunten
Brotzeitplatz und machen Pause.
Nach
einer Stunde geht’s weiter auf einem Höhenzug nach Weitnau. Wir geben die Adresse
im Navi ein und kommen gut an. Aber als die Herbergsmutter die Lamas sieht, wird
sie laut. Wir sollten das am Telefon sagen, wenn wir mit „solchen Viechern“ herkommen,
sagt sie und sie wüsste nicht, wohin wir die Lamas stellen können.
Aber neben der Pension ist eine leere große Weide. Da sagt mein Vater, da können
wir sie doch hinstellen? Ok, sagt die Frau und geht rein. Wir binden den Pedro an
und schließen sicherheitshalber noch den Zaun. Dann holen wir die Zimmerschlüssel
und machen uns fertig zum Essen. Wir treffen noch die anderen Pilger und genießen
den Abend. Mittlerweile haben wir 12 weitere Pilger kennengelernt.
Tag 13, Mo. 12.8.2013 Weitnau nach Simmerberg
In der Früh ist die Zimmerwirtin freundlicher und nach einem leckeren Frühstück
verabschieden wir uns. Wir treffen uns mit unseren Pilgerfreunden und gehen in Richtung
Wilhelms und Aigis. Die Landschaft ist auch wieder ganz schön und mehr oder minder
wird es auch menschenleerer.
In Mutten gönnen wir uns eine Pause. Einer unserer Pilgerfreunde verabschiedet sich,
denn er will heute bis Scheidegg gehen. Dann nach einer halben Stunde gehen wir
auch weiter bis nach Wolsfried zu einem Käsladen und treffen die zwei aus Görisried.
Die haben noch den Weg über Zell gemacht. Machen dort eine große Pause (mit Käse,
Wurst, Brot, Joghurt und frischer Milch).
Nach
einer Weile gehen wir gut gesättigt wieder weiter. Der Weg ist schön, aber heiß.
Wir gehen durch Hopfen, Hinderegg, Burkatshofen und Blazhofen. Kurz vor Simmerberg
kommt noch ein Weidezaun, den wir leicht aufbekommen und Charly geht als erstes
durch. Doch Pedro will einfach nicht durchgehen. Mein Vater meint, dass er leichter
durchgeht, wenn er die Leine abmacht. Im Gegenteil, Pedro läuft weg. Aber nicht
weit, denn er will zu Charly. Doch er kann nicht. Mein Vater und ich versuchen ihn
einzufangen. Ohne Erfolg. Pedro rennt und rennt und rennt. Aber irgendwann checkt
er es und geht unter dem Zaun durch.
Die Bäuerin hat das Schauspiel beobachtet und kommt jetzt misstrauisch zu uns herüber.
Sie will wissen, was wir da machen. Wir wollen hier durch. Ok, sagt die Frau und
führt uns hinaus. Wir kommen erleichtert in Simmerberg an. Wir werden freundlich
begrüßt und die Lamas werden sofort versorgt und dann wir.
Wir genießen noch den Abend mit Schnitzel, Suppe und Apfelkuchen.
Tag 14, Di. 13.8.2013 Simmerberg nach Scheidegg
Juhu ausschlafen!! Heute können wir endlich wieder ausschlafen. Das ist auch gut
so, denn wir haben heute eine kurze Tagesetappe nach Scheidegg. Wir gehen gut ausgeruht
los.
Der nächste größere Ort heißt Weiler. Gleich beim ersten Haus, hält uns eine Familie
auf und lädt uns auf etwas zu trinken ein. Wir lassen uns auch gleich den nächsten
Weg zum Supermarkt erklären.
Unterwegs
treffen wir unsere Pilgerfreunde. Am Dorfbrunnen wollen wir die Tiere trinken lassen,
als ein Fotograf (der Augsburger Zeitung, siehe Anhang) fragt, ob wir noch 5min.
da seien. Dann fotografiert er uns und stellt mir ein paar Fragen. Zum Dank bekommt
jeder von uns eine Apfelschorle.
Anschließend gehen mein Vater und ich zum Supermarkt und kaufen Brotzeit ein. Die
Brotzeit essen wir gleich auf.
Dann geht’s weiter nach Scheidegg. Dort angekommen, meldet sich eine Pilgerbekanntschaft
bei uns und lotst uns auf einen Hügel, wo schon alle beieinander sind. Wir genießen
die Aussicht auf den Bodensee. Dann gehen wir zur Pilgerherberge und richten uns
ein. Nachdem wir die Lamas versorgt haben, gehen wir zum Essen und genießen den
Abend.
Tag 15, Mi. 14.8.2013 Ende: Scheidegg nach Bregenz
Der letzte Tag. Heute ziehen wir zu 9. (inkl. Lamas u. Hund) los. Da wieder ein
Weidezaun im Weg ist, versuchen wir es gemeinsam ihn abzubauen. Da kommt ein Bauer
auf seinem Traktor angerollt und schimpft. Warum wir hier durch wollen. Der Weg
geht auch an der Straße entlang. Also gehen wir an der Straße entlang.
Wir halten uns nicht an die Pilger-Wegweiser, doch wir kommen trotzdem in Möggers
an. Dort machen wir die letzte gemeinsame Pause. Dann geht’s schon wieder weiter
zum Pfänder. Am Pfänder wartet schon der BR auf uns für den Abschlussbericht.
Wir verabschieden uns im Voraus von unseren Pilgerfreunden, falls wir uns nicht
mehr sehen. Dann gibt es endlich die Aufnahme mit Fragen und schönem Ausblick auf
den Bodensee. Eigentlich wollen wir hier oben etwas essen, aber die Terrasse mit den
vielen Menschen hält uns ab.
Wir
gehen schnell runter nach Bregenz. Unten angekommen wollen wir den Stempel holen,
aber es gibt dort keinen. Wir treffen noch den BR zum letzten Mal, drehen noch und
verabschieden uns von ihnen.
Da tauchen unsere Pilgerfreunde auf und gehen noch zum See. Wir rufen unseren „Abholdienst“
an, dass er uns abholen kann. In einer Stunde ist er da. Die Zeit nutzen wir, um
uns zu erholen. Wir legen uns an den See und genießen die kühle Luft.
Nach einer Stunde gehen wir unseren „Abholern“ entgegen. Da sehen wir sie, laden
dann alles ein und fahren heim.
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